Passagierfrachtschiff Aranui 5

9. Tag, Sonntag: Insel Ua Huka (Vaipaee, Hokatu, Hane) (F/M/A)

Ua Huka ist in vielerlei Hinsicht speziell. Es geht schon damit los, dass am frühen Morgen die Aranui in der engen Bucht von Vaipaee (genannt „die unsichtbare Bucht“) ein sehr interessantes Manöver durchführt, welches mit etwas abenteuerlich anmutenden Aktionen der Matrosen gekrönt wird – alles noch vor dem Frühstück !

Der interessante Tag auf der „Insel der wilden Pferde“ beginnt gegen 07:30 Uhr mit der Abfahrt vom Anleger mit blumengeschmückten Jeeps.  Die kleinste Insel der bewohnten nördlichen Gruppe der Marquesas ist nur 14,5 x 6,5 km groß; der Küstenstreifen zwischen Vaipaee und Hokatu erinnert an eine Mondlandschaft und gibt dem Betrachter das Gefühl, eine unwirtliche Insel zu besuchen. Aber Ua Huka hat durchaus interessante grüne Täler und Berge zu bieten; die höchste Erhebung ist der Berg Hitikau mit 855 m.

Am Nachmittag gibt es bei einer Wanderung die Gelegenheit, das grüne Ua Huka kennen zu lernen.

Zunächst geht die Jeep-Fahrt über die teilweise gut ausgebaute Straße für ca. 10 Minuten zum Arboretum, allgemein als Botanischer Garten bezeichnet. Wer will, kann mit der Reiseleitung seiner Sprachgruppe an einer ca. 45 Minuten-Führung durch den sehenswerten Garten teilnehmen und erfährt so allerhand Interessantes über die Pflanzenwelt der Südsee – und macht auch die Erfahrung, dass viele der Gewächse eigentlich an ganz anderen Orten ihren Ursprung haben.

Dann geht die Fahrt weiter über die spektakuläre Küstenstrasse nach Hokatu, wo die Straße am Hafen endet. Unterwegs wird an einem schönen Aussichtspunkt angehalten, um das ein oder andere Fotomotiv als Erinnerung mitzunehmen und die gleichzeitig sehenswerte Küstenlinie betrachten zu können. Schauen Sie immer mal wieder links und rechts, ob von den scheuen wilden Pferden einige in der Ferne zu sehen sind, da diese sich oftmals, anders als die allgegenwärtigen Ziegen, nicht in der unmittelbaren Nähe der Strasse aufhalten.

In Hokatu bleibt Zeit für die Besichtigung des Petroglyphen Museums und zum Besuch des Kunsthandwerkmarktes. Ua Huka rühmt sich, einige der besten Schnitzer in ganz Polynesien zu haben; tatsächlich findet man hier sehr ausgefallene und seltene Stücke von hervorragender Qualität. Hier ist also wirklich eine sehr gute Gelegenheit, ein typisches und vor allem lokales Souvenir zu erstehen. Oftmals sind auch Schnitzmeister zugegen, um Fragen zu beantworten oder Aufträge entgegen zu nehmen, die dann nach Fertigstellung per Luftfracht verschickt werden.

Der kurze Aufenthalt im blumenreichen kleinen Ort Hokatu endet je nach Zeitplan nach einer halben bis ganzen Stunde. Rückfahrt (ca. 10 Minuten) über die Küstenstrasse zum Hauptort der Insel, nach Hane.

Bevor es zum Mittagessen geht, besteht noch die Möglichkeit zu einer kleinen Wanderung (ca. 25 Minuten je Weg) zur archäologischen Stätte Meae „Mei Aute“. Der teilweise steile Weg durch das grüne Ua Huka liegt meist im Schatten; einzig störend sind die vielen Mücken, worauf man sich einstellen und dafür präparieren sollte.

Die Reiseleitung begleitet die Wanderer und wird am Meae die Bedeutung des Ortes erklären und zu den noch sichtbaren Plattformen, Hausfundamenten und Tikis Interessantes berichten. Bevor es gemütlich den Berg runter zurück geht, empfiehlt sich noch ein Ausblick auf die Bucht von Hane.

Die Nichtwanderer können während dessen ein wenig durch den kleinen Ort bummeln, in Ruhe die Kirche ansehen oder dem Maritim Museum einen Besuch abstatten; bei Celine Fournier fragen, ob es Eis gibt oder ein kühles Getränk nehmen.

Je nach Größen der Gästesprachgruppen werden die marquesanischen Mittagsbuffets in zwei unterschiedlichen Restaurants aufgetischt und meistens werden die deutsch- und englisch-sprachigen Gäste in der Ortschaft Tohu (gegenüber dem Flughafen) im Restaurant Te Tumu bewirtet, welches vor einigen Jahren anläßlich des Marquesas-Kunstfestivals neu errichtet wurde.

Wo man auch immer auf der Insel isst, die Buffets sind opulent und von sehr guter Qualität, oftmals versehen mit den beiden Inselspezialitäten: Speziell zubereitete Langusten und geschickt gewürztes Ziegenfleisch.

Gleich neben dem Restaurant Te Tumu befindet sich jetzt das Museum von Ua Huka, welches zuvor in Vaipaee angesiedelt war. Hier gibt es eine sehr große Ausstellung zu besichtigen; die wichtigsten Stücke und sehenswertesten Schnitzereien erläutert die Reiseleitung nach dem Mittagessen. Und mit etwas Glück trifft man im Museum auch den Schnitzmeiser an, welcher für die  herausragendsten Stücke verantwortlich ist.

Im kleinen Shop neben dem Museum kann wieder Kunsthandwerk erstanden werden – wer eine geschnitzte Ukulele sucht, wird hier vielleicht fündig.

Mit den Jeeps geht es dann am Nachmittag zurück nach Vaipaee zum Anleger. Wer will kann sich im Ort absetzen lassen und zum Anleger laufen. Am Anleger geht es bis zur letzten Minute vor Abfahrt der Aranui turbulent zu. Gabelstabler sortieren und laden aus und ein, die Aranui-Kräne holen ein, was das Zeug hält, damit eine pünktliche  Abfahrt sichergestellt wird. Die Aranui  nimmt Kurs auf Rangiroa im Tuamotu-Archipel.

Am Abend vor der Nachtruhe sollten die Uhren wieder um 30 Minuten zurückgestellt werden, denn in der Nacht verlässt die Aranui die Inselgruppe der Marquesas.